Laut einer Stellungnahme der Europäischen Kommission wurden im Jahr 2020 EU-weit etwa 420 Millionen Mobiltelefone und andere tragbare elektronische Geräte gekauft. Zusätzlich geben KonsumentInnen jährlich bis zu 250 Millionen Euro für Ladegeräte aus, die nicht mit elektronischen Geräten mitgeliefert werden, und das obwohl wahrscheinlich jeder zuhause eine berüchtigte Schublade voller Kabel hat, die aber nur für ausgewählte Geräte geeignet sind. Durch ungenutzte und entsorgte Ladegeräte kommen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 11.000 Tonnen Elektronikabfall zustande.
Um Produkte in der EU nachhaltiger zu gestalten, Elektronikabfälle zu reduzieren und das Leben der VerbraucherInnen zu erleichtern gibt es Seitens der EU bereits seit 2009 die Bestrebung, eine einheitliche Ladelösung für elektronische Geräte zu finden. Dies geschah bisher auf freiwilliger Basis der Hersteller und führte dazu, dass die Anzahl der unterschiedlichen Ladegerättypen für Mobiltelefone am Markt von 30 auf drei reduziert wurden. Nun möchte die EU-Kommission jedoch endgültig einheitliche Ladeanschlüsse für alle kleinen und mittelgroßen tragbaren elektronischen Geräte durchsetzen.
Bis zum Herbst 2024 wird USB-Typ-C der gemeinsame Ladeanschluss für alle Mobiltelefone, Tablets und Kameras in der EU werden. Darüber hinaus wird die Schnelladetechnologie harmonisiert, dadurch ist die Ladegeschwindigkeit bei der Verwendung eines kompatiblen Ladegeräts immer identisch. Darauf haben sich die Verhandlungspartner vom Europäischen Parlament und dem Rat der EU am 07. Juni 2022 geeinigt. Diese Regelung gilt auch für E-Reader, Kopfhörer und Headsets, tragbare Videospielkonsolen und tragbare Lautsprecher, und zwar unabhängig von ihrem Hersteller.